Zur Feuerwehrübung in der evangelischen Kindertagesstätte Dertingen wurden am Samstag die Feuerwehren Bettingen, Dertingen, Wertheim und Wüstenzell alarmiert.
Gegen 10 Uhr stellten die Kindergartenkinder fest, dass in den Toiletten ein Heizlüfter durchgebrannt war. Mit einer Nebelmaschine wurde eine starke Rauchentwicklung simuliert. Deshalb wurde von den Kindern, unterstützt von den Erzieherinnen, der Notruf an die Nummer 112 abgesetzt. Direkt im Anschluss begannen die Erzieherinnen den Kindergarten zu evakuieren und die Kinder in die benachbarte Mandelberg-Halle zu bringen. Parallel dazu wurde von der integrierten Leitstelle in Bad Mergentheim die Feuerwehren Bettingen, Dertingen und Wertheim, sowie von der Leitstelle in Würzburg die Feuerwehr und die First Responder aus Wüstenzell alarmiert.
Als einige Minuten später die Feuerwehr Dertingen an der Einsatzstelle eintraf wurden von den Erzieherinnen drei vermisste Kinder sowie zwei vermisste Erzieherinnen gemeldet. Nachdem die Wasserversorgung aufgebaut war konnte der erste Atemschutztrupp der Feuerwehr Dertingen zur Menschenrettung in den Kindergarten vorgehen. Von der Feuerwehr Bettingen wurde unterdessen eine zweite Wasserversorgung aufgebaut und zwei weitere Atemschutztrupps zur Menschenrettung in den Kindergarten geschickt. Auch die Drehleiter der Feuerwehr Wertheim war mittlerweile eingetroffen, welche von der Feuerwehr Wüstenzell vom nahegelegenen Aalbach mit Wasser versorgt wurde.
Die First Responder aus Wüstenzell kümmerten sich derweil um die Evakuierten, sowie um die nach und nach gefundenen vermissten Kinder und Erzieherinnen. Etwa eine halbe Stunde nach der Alarmierung konnten alle vermissten Personen gefunden, sowie „Feuer aus“ gemeldet werden. Nachdem auch in diesem Übungsfall alle Kinder von den First Respondern einem kurzen Gesundheitscheck unterzogen waren konnten die Kinder geordnet ihren Eltern übergeben werden.
Im Anschluss an die Übung konnten die Kinder, aber auch Eltern und Erzieherinnen noch mit der Drehleiter ihren Kindergarten von oben betrachten, während die Feuerwehren mit den Erzieherinnen ihre Einsatzbesprechung durchführten. In früheren Jahren konnten bereits Erfahrungen zum Vorgehen bei der Evakuierung sowie zum Feststellen der Vollständigkeit der Kinder gesammelt werden. Dies hat sich bei der Übung für die Erzieherinnen als sehr gut herausgestellt und kleinere Verbesserungsmöglichkeiten können kurzfristig umgesetzt werden.
Die Feuerwehren haben bewiesen dass die länderübergreifende Zusammenarbeit sehr gut funktioniert. Der Kreisbrandmeister für den Landkreis Würzburg Stefan Schmidberger kommentierte „Feuer kennt keine Grenzen, wenn es brennt werden die Nachbarorte alarmiert, egal welches Bundesland“. Der stellvertretende Wertheimer Stadtbrandmeister Peter Walentschka bestätigte, dass die Länderübergreifende Zusammenarbeit gut funktioniere und auch bei der Alarmierung über die verschiedenen Leitstellen mittlerweile frühere Probleme behoben wurden.
Die Leiterin des Kindergartens Manuela Müssig bedankte sich bei den vielen Feuerwehrleuten für die Übung und wünschte sich, dass das Gelernte nie im Ernstfall gebraucht wird.